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Sportklettern: Risiko oder sicherer Spaß?
Sportklettern gilt als Risikosport, und das nicht erst seit dem großen Boom der Kletterhallen ab 2014. Zumindest wird der Sport in der breiten Bevölkerung so wahrgenommen. Die Statistiken von DAV und KLEVER belegen dagegen, dass es zu weniger Unfällen kommt als in anderen Sportarten. Von vielen Menschen wird das Bouldern und Klettern in der Halle als Einstieg in den Bergsport gesehen: Wandern war gegen Ende des 20. Jahrhunderts etwas aus der Mode gekommen.
Vom Kletterschuh bis zum Rucksack: Die richtige Ausrüstung
Beim Klettern und Wandern ist die richtige Ausrüstung und Kleidung von entscheidender Bedeutung. Für das Klettern in der Halle benötigt man spezielle Kletterschuhe, einen Klettergurt, ein Sicherungsgerät und Karabiner. Für das Klettern im Freien kommen noch Helm, Seil und eventuell weitere Sicherungsmittel hinzu. Die Kleidung sollte bequem und bewegungsfreundlich sein, dabei aber auch schützen. Bei Outdoor-Aktivitäten ist es wichtig, sich an das Zwiebelprinzip zu halten: Mehrere Schichten Kleidung, die je nach Wetterlage angezogen oder ausgezogen werden können. Wasser- und winddichte Jacken, atmungsaktive Shirts und robuste Hosen sind hierbei essentiell. Auch ein guter Rucksack, in dem man seine Ausrüstung verstauen kann, ist unerlässlich.
Sicherheit beim Klettern: Ausbildung macht den Unterschied
Laut Statistiken ab dem Jahr 2014 ist Sportklettern eher nicht mit Unfallrisiken verbunden. Das Klettern an der Wand, durchgeführt mit Sicherungsgerät zum Klettern und mithilfe eines Partners, hat eine eher ausgewogene Unfallstatistik, hier können die meisten Unfälle durch einen aufmerksamen Partner vermieden werden. Denn es stürzen immer wieder Leute, die nicht richtig im Seil eingebunden waren. Da das Sicherungsgerät beim Klettern meist ein Halbautomat ist, kann das Risiko weiter reduziert werden. Anders ist das beim Bouldern, hier ist man in der Regel auf sich allein gestellt.
Die Unfälle betreffen beim Bouldern zu mehr als 60 % die Beine, andere Körperregionen sind dagegen weniger betroffen. Es scheint sich also um ein Problem des richtigen Absprungs und der sicheren Landung zu handeln – auch das ist eine Frage der Ausbildung. Klettern in der Halle ist der Einstieg in das Klettern im Gebirge.
Wandern: Die perfekte Auszeit vom Alltagsstress
Wandern galt ab den 1960er Jahren als perfekte Erholung vom stressigen Alltag in der Stadt. Das ist es auch heute noch: Wer zum Wandern in den Schwarzwald fährt, auf der Zugspitze Wandern geht oder auf Madeira wandern will, der sucht Ruhe und Entschleunigung. Beim langsamen Gehen findet man in der Regel beides, sei es nun beim Zugspitze Wandern oder auf Madeira beim Wandern.
Allerdings sollen auch Wanderrouten sorgfältig vorbereitet werden. Die Planung der Route per Karte ist selbstverständlich, heute helfen Routeninformationen online, ein ausführlicher und genauer Wetterbericht sowie das Navigationssystem und GPS. Zum Wandern in die Sächsische Schweiz fahren hat also weniger etwas von Abenteuer als vielmehr ein Flair von Wellness Urlaub mit leichter körperlicher Tätigkeit.
Anders ist das beim Schneeschuhwandern. Wer sich in den typischen Skigebieten an das Schneeschuhwandern wagt, sollte zumindest in die Ausrüstung investieren. Gute Schneeschuhe, Skikleidung inklusive Sonnenbrille und vor allem in unbekanntem Gebiet ein Führer sind wichtig. Mit dem normalen Wandern hat das Abenteuer im tiefen Schnee weniger zu tun, es ist körperlich sehr viel anspruchsvoller.
Vom Hallenklettern zum Berg: Ein großer Schritt
Ganz klar: Sportklettern in der Halle ist etwas ganz anderes als Klettern am Berg. Die künstlichen Kletterlandschaften sind ansprechend aufbereitet, warten mit vorgeschraubten Routen in leichten wie auch mittleren Schwierigkeitsgraden auf und leben von einer sportwilligen Stadtbevölkerung. Cafeteria, Duschen, Sauna und Entertainment aller Art sind normalerweise inbegriffen. Da fühlt man sich schnell als Held und hat eine Menge Spaß. Am Berg ist das anders. Ohne langes Wandern sind viele Klettergebiete gar nicht zugänglich. Das ist ein Kraftproblem: Nach dem Wandern ist man schon etwas müde. Eine Stunde Laufen vom Autoparkplatz, womöglich noch mit Crashpad, Seilen und anderer schwerer Ausrüstung, ist kräftezerrend.
Die Natur ist doch viel anspruchsvoller als die künstliche Landschaft in der klimatisierten Halle. Dementsprechend kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Unfällen am Berg: Klettern in der Natur sollte daher erst nach speziellen Kursen erlaubt sein, vor allem für Menschen, die aus dem Sportklettern kommen. Das würde die Bergwacht und die Rettungsdienste entlasten und das Unfallrisiko am Berg ganz allgemein senken, so die Experten.
Klettersteig & Hüttenwanderung: Vielfalt in der Bergwelt
Spätestens dann, wenn es um den Klettersteig geht, kommt Wandern nicht mehr ohne Klettern aus und umgekehrt. Aber warum muss es immer gleich der spektakuläre Fels sein? Eine Hüttenwanderung durch die Alpen kann auch auf leichten Touren Spaß machen. Wandern im Schwarzwald ist sogar familienfreundlich. Und wer zum Wandern in die Sächsische Schweiz fährt, wird auch dort Gelegenheit zum Bouldern haben. Urlaub sollte vielleicht wieder etwas mehr als Erholung und weniger als ambitioniertes sportliches Ziel gesehen werden.